Die Moore des Voralpenlandes haben viele Gesichter. In manchen Senken, die von eiszeitlichen Gletschern ausgeschürft wurden, gingen feuchte oder nasse Wiesen in Erlen- oder Birkenbruchwald über. Andernorts breiteten sich Schilfröhrichte aus.
Seit diese Pflanzen abgestorben sind, haben sie sich oft nur teilweise zersetzt. Als die Senke so allmählich verlandete, entstanden sogenannte Flach- oder Niedermoore. Diese heißen im bayerischen "Moose". Deren Pflanzen und Tiere leben vom Grundwasser, das die Versorgung mit Mineralstoffen wie Eisen, Aluminium oder Magnesium sicherstellt. Zugleich transportieren diese genügend Nährstoffe, wie etwa den Stickstoff.
Anders dagegen die Hochmoore, die sogenannten Filzen, die nur vom Regenwasser leben und deshalb extrem nährstoff- und pflanzenarm sind. Hier dominiert das genügsame Torfmoos Sphagnum. Es kann dreißigmal so viel Wasser speichern wie sein Eigengewicht beträgt und ließ die Moore allmählich soweit über den mineralischen Untergrund aufwachsen, dass der Kontakt zum Grundwasser verloren ging (deshalb die Bezeichnung „Hoch“moor). Bei ihnen handelt es sich also nicht etwa um Moore, die hoch droben im Gebirge liegen. Hochmoore können nur dort entstehen, wo genügend Regen fällt, so dass sich das Moor seinen eigenen Wasserspiegel schafft.