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Was blüht denn hier?
Grüne Oase
Wenn man hört, wie der Kurpark entstanden ist, kann man nur feststellen: Die Aiblinger sind ein ganz erstaunliches Volk.
So nicht, haben sich einige Bürger vor über 100 Jahren gedacht. Es kam zwar nicht zur Revolution, aber zum ersten uns bekannten Beispiel für Guerilla-Gardening. Das kam so: Um das Jahr 1905 wollte der Magistrat von Bad Aibling ein großes Grundstück mitten in der Stadt bebauen. Aber er hatte nicht mit dem Ortsverschönerungsverein ge- rechnet, der eine andere Vorstellung von seiner Stadt hatte. In einer Nacht- und Nebelaktion bepflanzten seine Mitglieder die verplanten Wiesen mit Bäumen, schufen damit Tatsachen und verhinderten die Bebauung. Zum Glück, finden alle Bad Aiblinger heute. Denn inzwischen ist der Kurpark einer der schönsten in Deutschland – mit Rückzugsorten und viel Ruhe.
Zwischen dem Flüsschen Glonn und dem Mühlbach treffen sich Spaziergänger, Jogger und Tai-Chi-An- hänger. Moorgarten und Wasserlehrpfad, ein Duft- und Tastgarten, ein Rundgang zur Geschichte Bad Aiblings sowie eine Voliere mit Fasanen, Papageien und anderen Vögeln sorgen für Abwechslung. Wer mag, kann Boule, Schach, Minigolf oder Tennis spielen, Open Air-Konzerte unter dem Motto „Kultur im Park“ genießen oder auch beim großen Parkfest jedes Jahr im August mitfeiern.
Es ist reichlich Platz für die richtige Balance aus Ruhe und Begegnung. So viel Platz, dass es fünf Vollzeit- und eine Teilzeitkraft allein für den Kurpark braucht. Nicht nur für die Pflanzen sind sie zuständig, sondern unter anderem für die Voliere oder auch die Brunnenreinigung. Gärtner Josef Bachmeier freut sich immer wieder über seine Berufswahl, weil er so viel draußen unterwegs sein kann und dabei so viel Schönes schafft.
Eine der neuesten Anlagen im Kurpark ist der Teegarten, ein Kräutergarten in Form einer Teetasse. Wie ist es denn dazu gekommen?
Um ehrlich zu sein, war ich am Anfang etwas skeptisch. Für mich ist es immer schwierig, wenn eine Baustelle im Park ist, wenn der Bagger kommt. Weil jede „Narbe“ wehtut. Aber dann war ich schnell positiv überrascht. Jetzt haben wir im Teegarten herkömmliche Pflanzen, nix extravagantes: zum Beispiel Sonnenhut, Schafgarbe, Kapuzinerkres- se, Lavendel und verschiedene Minzear- ten, weil Minze ja in ganz vielen Tees drin ist. Dazu hoch wachsenden Hafer, der den Dampf aus der Teetasse darstel- len soll. Am Anfang braucht es schon Ge- duld. Es dauert drei bis vier Monate, bis die Stauden so richtig schön sind. Aber dann sorgen die mehrjährigen Pflanzen quasi für sich selbst, Permakultur sagen wir Gärtner dazu.