Perfekte Verbindung

Herr Holetschek, wofür stehen die bayerischen Heilbäder und Kurorte?
Wir bieten zum einen perfekte Voraussetzungen für Gesundheitsurlaub und Vorbeugung – mit gesundem Klima, ortsgebundenen Heilmitteln und traditionellen Naturheilverfahren für Indikationen jeglicher Art sowie erfahrene, medizinisch-therapeutische Fachkräfte. Zum anderen sind die Heilbäder und Kurorte gemeinsam ein starker Faktor in der bayerischen Gesundheitswirtschaft. So sichern wir zum Beispiel mit einem Jahresumsatz von knapp 4,5 Milliarden Euro rund 100.000 Arbeitsplätze im ländlichen Raum.
Und was bedeutet das Bad Aiblinger Doppeljubiläum für Ihren Verband?
Bad Aibling verbindet Tradition und Innovation. Kurdirektor, Bürgermeister und Gemeinderat haben immer nach vorne geschaut und versucht, Neues auf den Weg zu bringen, etwa die Therme oder auch die Studie zum Thema Moor als Mittel in der Burnout-Prävention. Bad Aibling ist so für uns im Verband ein ganz wichtiger Partner. Die Stadt hat alle Entwicklungen,
alle Höhen und Tiefen miterlebt, zu denen etwa die Gesundheitsreform geführt hat. Dabei hat sich Bad Aibling dadurch ausgezeichnet, das es immer zum Prädikat „Bad“ gestanden und sich nie auf Erreichtem ausgeruht hat. Mit viel Erfolg, wie man an dem Doppeljubiläum sieht, zu dem wir ganz herzlich gratulieren. Mein besonderer Dank gilt Kurdirektor Thomas Jahn, der sich nicht nur unglaublich für sein Bad Aibling engagiert, sondern auch im Heilbäderverband ein ganz wichtiger Partner ist, unter anderem als Vorstandsmitglied und vor allem als Vorsitzender unseres Marketing-Ausschusses.

Welche Bedeutung hatten Heilbäder und Kurorte früher? Und heute?
Unsere Geschichte in den letzten Jahrzehnten ist vor allem dadurch geprägt, dass durch die Gesundheitsreform 1995 die kassenfinanzierten Kuren in Deutschland von 900.000 ambulanten offenen Badekuren pro Jahr Anfang der 1990er Jahre auf heute etwa 34.000 pro Jahr eingebrochen sind. Was früher vielleicht zu viel war, ist heute auf jeden Fall zu wenig. Denn Kuren sind ja eine wertvolle Präventionsleistung. Dieser starke Rückgang hat aber auch dazu geführt, dass wir heute viele neue Ansätze haben, wie etwa Gesundheitstourismus oder Angebote für Allergiker.
Welchen Stellenwert hat ein Heilbad im modernen Gesundheitswesen, Stichwort betriebliches Gesundheitsmanagement?
Gesundes Bayern für gesunde Mitarbeiter ist hier unser Ansatz. Wir verstehen uns beim Heilbäder-Verband als Partner für die betriebliche Gesundheitsförderung. Der Krankenstand in Unternehmen wächst seit Jahren, unter anderem durch psychische Erkrankungen wie etwa das Burnout-Syndrom. Betriebliche Gesundheitsförderung spart nicht nur erhebliche Krankheitskosten, sondern sorgt auch für mehr Mitarbeiterzufriedenheit und ein besseres Unternehmensimage. Weil das Thema so wichtig ist, arbeiten wir derzeit gemeinsam mit der Ludwig-Maximilians-Universität München an einem Pilotprojekt für Pflegekräfte.
Manch einer vermutet ein etwas angestaubtes Image, wenn er Heilbad oder Kurort hört. Zu Recht?
Es gibt durchaus Menschen, die glauben, Heilbäder und Kurorte hätten etwas mit Vergangenheit zu tun. Aber wir sind im Gegenteil sehr innovativ: Vom Gesundheitsfinder im Internet bis hin zu Angeboten wie Waldbaden sind wir immer dabei, neue Projekte zu ent- wickeln. Dabei laufen wir nicht dem Zeitgeist hinterher, sondern entwickeln die Zukunft aus unseren Wurzeln heraus. Das bedeutet, wir bauen die Anwendungsmöglichkeiten unserer ortsgebundenen Heilmittel immer weiter aus. Ich kann nur allen raten, selbst einmal auszuprobieren, wie wohltuend ein Aufenthalt bei uns ist.
Vielen Dank für das Gespräch.


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Stichwörter: Interview mit Klaus Holetschek

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